Usbekistan setzt Zahlungssystem Mir aus

Usbekistan hat am Freitag das alternative russische Zahlungssystem Mir ausgesetzt, nachdem die USA Druck auf die wenigen Länder ausgeübt haben, die den Dienst nutzen, um ihn abzuschalten, berichtet die „Moscow Times“ unter Berufung auf eine – nur in russischer Sprache veröffentlichte- Mitteilung des lokalen Betreibers Uzcard, ein Interbank-Verarbeitungszentrum in der ehemaligen Sowjetrepublik. Der Mir-Kartenservice wurde in Usbekistan aufgrund „technischer Vorgänge“ ausgesetzt. Karten mit den Co-Brandings Uzcard und Mir funktionierten in Usbekistan jedoch „wie gewohnt“, hieß es weiter. 

Russland entwickelte Mir im Jahr 2015, um die westlichen Sanktionen nach der Annexion der Krim zu umgehen, doch seit Moskau Truppen in die Ukraine entsandt hat, steht das System unter Beobachtung der USA. Die Aussetzung erfolgte eine Woche nach der Teilnahme des russischen Präsidenten Wladimir Putin an einem regionalen Gipfel in Usbekistan, das Moskau als Teil seiner Einflusssphäre betrachtet. Die Türkei – ein beliebtes Reiseziel für Russen – wird voraussichtlich am Freitag über eine mögliche Aussetzung der Bankkarten in dem Land entscheiden. Einige Tage zuvor drohten die Vereinigten Staaten türkischen Banken, die Mir weiterhin verwenden, mit finanziellen Sanktionen.

Die russischen Behörden möchten, dass die Mir-Karten weltweit akzeptiert werden, was die finanziellen Schwierigkeiten, mit denen Russen derzeit auf Reisen konfrontiert sind, verringern würde. Kürzlich erklärte die Chefin der russischen Zentralbank, Elvira Nabiullina, dass Russland bei der weltweiten Verbreitung des Zahlungssystems auf „Schwierigkeiten“ stoße. In den letzten sieben Jahren wurden mehr als 100 Mio Mir-Karten ausgegeben, was bedeutet, dass mehr als die Hälfte der russischen Bevölkerung eine Karte besitzt, so die Zahlen der Kartenausgabestelle. 

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