Russland steigert Ölexporte über Pazifikhafen

WLADIWOSTOK (rus)–Russland steigert die Ölexporte aus seinem Pazifikhafen Kozmino (nahe Wladiwostok) um etwa ein Fünftel, um die steigende Nachfrage asiatischer Abnehmer zu befriedigen und die Auswirkungen der EU-Sanktionen zu umgehen, berichtet „Hellenic Shipping News“. Moskau hofft dem Bericht zufolge, die Energieexporte aus dem Westen nach Asien umleiten zu können, doch die langen Tankerfahrten von den europäischen Seehäfen aus sind teuer und werden durch die westlichen Sanktionen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt, zum Beispiel gegen die Schifffahrt, erschwert.

Der russische Pipeline-Monopolist Transneft hat bereits die Menge an Rohöl um 70.000 bpd erhöht, die über Ostsibirien-Pazifik-Pipeline (ESPO) nach Kozmino gepumpt wird, inklusive chemischer Zusätze zur Beschleunigung des Ölflusses. Moskau soll dem Bericht zufolge außerdem planen, zusätzlich 80.000 bpd des so genannten ESPO Blend-Rohöls von Meget über die Schiene nach Kozmino zu schicken, eine Route, die zur Versorgung von Kozmino und inländischen Raffinerien genutzt wurde, bevor die ESPO-Pipeline verfügbar war. Die zusätzlichen Lieferungen werden es Kozmino ermöglichen, den Umschlag in den kommenden Monaten auf etwa 900.000 bpd zu erhöhen, gegenüber einem Durchschnitt von etwa 750.000 bpd im laufenden Jahr. Im letzten Jahr wurden in Kozmino rund 720.000 bpd (35,1 Mio t) umgeschlagen. Die ESPO-Ölexporte via Kozmino sollen im Juli ein Allzeithoch von rund 880.000 bpd erreichen, so der Bericht. Unternehmen in China und in Indien haben in den letzten Monaten angesichts des Preisverfalls mehr russisches Öl gekauft. Die ESPO-Pipeline, die die sibirischen Ölfelder Russlands auf dem Landweg mit Kozmino und den chinesischen Abnehmern verbindet, hat eine Gesamtkapazität von 1,64 Mio bpd.

rus/14.06.2022

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