TASCHKENT (gus)–Die usbekischen Behörden haben nicht vor, russisches Gold auf den ausländischen Märkten zu ersetzen. Aufgrund der Sanktionen haben russische Goldminenunternehmen Probleme, ihre Produkte zu verkaufen, berichtet die “Tashkent Times” unter Verweis auf den stellvertretenden Minister für Investitionen und Außenhandel, Shukhrat Vafayev. Usbekistan produziert jährlich etwa 100 t Gold. Usbekistan exportierte 2021 Gold im Wert von 4,1 Mrd US-Dollar, was 29% der gesamten Exporte entspricht. Seit Februar 2022 hat das Land den Anteil von Gold an der Exportstruktur deutlich erhöht. Die Verkäufe von Edelmetallen machten in diesem Zeitraum 52% der Gesamtexporte aus.
“Der Goldmarkt ist sehr spezifisch, und wir produzieren viel mehr, als wir verkaufen. Das Gold, das heute in Usbekistan produziert wird, wird vollständig von der usbekischen Zentralbank aufgekauft und ist Teil der Gold- und Devisenreserven. Es ist also nicht so, dass wir eine Art Marketing betreiben, um absichtlich eine Nische auf dem Goldmarkt zu besetzen”, sagte Vafaev. Westlichen Quellen zufolge gingen im Jahr 2020 fast 92% der usbekischen Goldexporte in das Vereinigte Königreich, wo sich der größte internationale Handelsplatz für dieses Edelmetall befindet. Weitere 7% (483 Mio Dollar) wurden nach Russland verkauft.
Usbekistan gehört zusammen mit Russland zu den zehn größten Goldexporteuren, und in einigen Monaten war das Land der größte Verkäufer. Dies war zum Beispiel im Februar 2022 der Fall, wie aus den Daten des World Gold Council hervorgeht. In Russland begann das Wachstum des Goldexports ins Ausland im Jahr 2019. Moskau verkaufte im vergangenen Jahr Gold im Wert von 17,4 Mrd Dollar, wovon 89% (15,4 Mrd) nach Großbritannien gingen. Die größten Goldförderer verkauften das Edelmetall jedoch über russische Banken, die nach dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine Ende Februar/März 2022 mit Sanktionen belegt sind. Insbesondere Petropawlowsk, einer der 5 größten russischen Goldproduzenten, hatte ein Problem mit dem Verkauf von Produkten.
gus/28.04.2022
