Russland kämpft gegen den Brain Drain

Russland vereinfacht seine bürokratischen Anforderungen für ausländische IT-Fachkräfte, um im Land zu leben und zu arbeiten. Dies gaben die Behörden laut „Moscow Times“ bekannt und spiegeln damit wider, wie sehr der Technologiesektor des Landes von der kriegsbedingten Abwanderung russischer Softwareingenieure betroffen ist.

„Die Verfahren zur Erlangung von Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigungen für ausländische IT-Spezialisten wurden vereinfacht“, sagte die Sprecherin des Innenministeriums, Irina Volk. Ausländische Software-Ingenieure können nun Verträge mit anerkannten russischen IT-Unternehmen unterzeichnen, ohne eine Arbeitserlaubnis einholen zu müssen, so das Innenministerium. Ihre Familienangehörigen sind berechtigt, nach einem dreimonatigen Aufenthalt in Russland in einem vereinfachten Verfahren eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis zu beantragen. Die neuen Vorschriften des Innenministeriums sehen auch vor, dass russische Arbeitgeber für die Einstellung ausländischer Arbeitnehmer keine Genehmigung einholen müssen. Russlands jüngste Maßnahmen zur Anwerbung ausländischer Talente folgen den Bemühungen sowohl staatlicher als auch privater Unternehmen, russische Arbeitnehmer trotz westlicher Sanktionen und politischer Maßnahmen im Land zu halten.

Die russische Regierung schätzt, dass seit dem Einmarsch in die Ukraine 100.000 IT-Fachkräfte das Land verlassen haben. Offiziellen Angaben zufolge arbeiten 80.000 von ihnen weiterhin für russische Unternehmen im Ausland. Der russische Gesetzgeber hat Anfang 2023 ein Gesetz vorgeschlagen, das es Arbeitnehmern in einigen Branchen verbieten würde, aus dem Ausland zu arbeiten.

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