Krieg treibt Währungsaufwertungen an

JERWAN/TIFLIS (gus)–Die Währungen Armeniens (Dram) und Georgiens (Lari) werten seit Anfang März scharf gegenüber US-Dollar und Euro auf, insgesamt um etwa 25 bis 30% und noch scheint der Trend nicht gestoppt. Das schwächt die Wettbewerbsfähigkeit der Exporteure, während der die Inflation dämpfende Effekt durch die günstigeren Importe überschaubar bleibt, weshalb die stärker auf die Inflation orientierten Währungshüter kaum einen Grund zum Eingreifen sehen: Jede Schwächung der Währung schafft zusätzliche Inflationsimpulse.

Hintergrund der Aufwertungstrends ist der russische Überfall auf die Ukraine. Der setzte einen Zustrom von Russen in den Kaukasus in Gang, der die lokalen Märkte stark belastete und zugleich einen Zustrom an Mitteln aus Russland brachte. Hinzu kommt noch die Entscheidung, russisches Gas in Rubel statt Dollar zu bezahlen, was zu einem Anstieg der Währungsbestände führte. 

Mittlerweile sind die Schmerzgrenzen der Exporteure erreicht: Eine Gruppe von Wirtschaftsverbänden forderte die armenische Regierung in einem offenen Brief auf, gegen die Aufwertung vorzugehen, berichtet „Eurasianet“. Demnach verkaufen die Exporteure von Lebensmitteln und Getränken wie Wein, Cognac, Saft und weiteren landwirtschaftlichen Erzeugnissen bereits unter dem Selbstkostenpreis, um nicht auch den Umsatz ganz zu verlieren, sondern die Kunden zu halten. Das werden sie aber nicht lange durchhalten können.

Auch der IT-Sektor, der in hohem Maße von Kunden im Ausland abhängig ist, wurde schwer getroffen. Der Anstieg des Dram hat auch die ausländischen Investitionen in Armenien geschwächt, „da man 20% mehr Deviseninvestitionen tätigen muss, um das gleiche Ergebnis zu erzielen, was langfristig zu großen wirtschaftlichen Verlusten führen wird“, so die Verbände.

In Georgien sind diese Spannungen weniger deutlich spürbar, offenbar weil der dort stärkere Zustrom von russischen Bürgern einen enormen Schub für die Binnennachfrage gebracht hat, der den schwächeren Export vorerst kompensiert. Erkennbar ist diese Verlagerung nicht zuletzt am scharf anziehenden Defizit der Leistungsbilanz mit fast 38% Zuwachs per erstem Quartal, was identisch ist mit dem Nettobedarf an Finanzierung durch das Ausland. Auch hier dürften bald Schmerzgrenzen erreicht werden.

gus/07.07.2022 – Krieg treibt Währungsaufwertungen an

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