MOSKAU (rus)–Der chinesische Technologiekonzern Huawei verlegt aus Angst vor westlichen Sanktionen einen Teil seiner Mitarbeiter und damit seines Geschäftes von Russland nach Zentralasien, berichtet die „Moscow Times“ unter Berufung auf russische Medien (namentlich „Wedomosti“). Demnach begann Huawei nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine damit, chinesische und russische Manager und Abteilungsleiter nach Kasachstan und Usbekistan zu versetzen. Einige russische Manager seien „auf langfristige Geschäftsreisen“ in diese Länder geschickt worden. Die Mitarbeiter in Kasachstan werden für die Geschäftsentwicklung von Huawei auf dem gesamten postsowjetischen Markt verantwortlich sein, erklärte Denis Kuskov, CEO der Forschungsagentur Telecom Daily. Huawei selbst wollte keine Stellungsnahme abgeben.
Der Anbieter von Smartphones, elektronischer Ausrüstung und anderen Hightech-Geräten unternimmt wahrscheinlich Schritte, um sekundäre westliche Sanktionen und den Verlust seines europäischen Marktes zu vermeiden, vermuten Marktbeobachter. „Huawei hört eindeutig die Signale der USA und baut eine zweistufige Infrastruktur auf: Verlagerung aller Aktivitäten in die GUS bei gleichzeitiger Lieferung von Waren nach Russland über Parallelimporte“, sagte Mikhail Burmistrov, Leiter des Marktforschungsunternehmens Infoline-Analytics, gegenüber „Wedomosti“.
Huawei hatte Anfang des Jahres vorübergehend neue Aufträge ausgesetzt und russische Mitarbeiter entlassen. rus/06.09.2022