Große Handelshäuser ziehen Kapital aus Sachalin 2 ab

TOKIO (rus)–Die großen japanischen Handelshäuser Mitsui und Mitsubishi gaben bekannt, dass sie den Wert ihrer Beteiligungen an dem Erdöl- und Erdgasprojekt Sachalin 2 im Fernen Osten Russlands um insgesamt 217,7 Mrd Yen (rund 1,7 Mrd US-Dollar) reduziert haben, und begründeten dies mit der zunehmenden geschäftlichen Unsicherheit. Das berichtet die Nachrichtenagentur “Kyodo”.

Mitsui senkte den Wert seiner Beteiligung um 136,6 Mrd Yen und Mitsubishi um 81,1 Mrd Yen, nachdem der russische Präsident Wladimir Putin Ende Juni ein Dekret unterzeichnet hatte, mit dem die Kontrolle über das Projekt durch die Gründung einer neuen russischen Betriebsgesellschaft übernommen wurde.

Die Wertminderungen würden das Nettovermögen der beiden japanischen Unternehmen verringern, aber keine Auswirkungen auf ihre Gewinne oder Verluste haben, sagte Yuzo Nouchi, Chief Financial Officer. Mitsui und Mitsubishi halten Anteile von 12,5% beziehungsweise 10% an dem Energieprojekt.

Nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine hatten die beiden Unternehmen in den im März abgelaufenen Geschäftsjahren den Wert ihrer Anlagen bereits um insgesamt rund 94 Mrd Yen reduziert.

Die Regierung hat erklärt, dass Japan, das in hohem Maße von Energieimporten aus Übersee abhängig ist, versuchen wird, an dem Projekt beteiligt zu bleiben, aber auch seine Abhängigkeit von russischer Energie zu verringern.

Sachalin 2 hat eine jährliche Produktionskapazität von etwa 10 Mio t Flüssigerdgas, wobei Japan etwa 6 Mio t importiert.

Neben Sachalin 2 investiert Nippon auch in das Projekt Sachalin 1. Sakhalin Oil and Gas Development – ein japanisches Konsortium, an dem das Industrieministerium, die Handelsunternehmen Itochu und Marubeni sowie andere beteiligt sind – hält einen Anteil von 30%.

rus/04.08.2022 – Große Handelshäuser ziehen Kapital aus Sachalin 2 ab

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