Entdollarisierung des bilateralen Handels

ERIWAN (gus)–Armenien und Russland arbeiten laut „eurasianet“ an Plänen, den Handel in ihren eigenen Währungen statt in Dollar abzuwickeln, um die Auswirkungen der internationalen Sanktionen zu mildern. Eriwan hat bereits damit begonnen, seine russischen Erdgasimporte in Rubel zu bezahlen.

Unabhängige Experten in Armenien weisen auf die engen Verbindungen beider Länder hin, die durch den Devisenhandel und Überweisungen der großen armenischen Bevölkerung, die in Russland arbeitet, bereits bestehen. Diese Faktoren bestimmen die armenische Wirtschaft, und selbst wenn man davon ausgeht, dass der russische Markt schrumpfen und die Wanderarbeiter ihre Arbeitsplätze verlieren werden, wird sich das Arrangement nicht über Nacht ändern. 

Haykaz Fanyan, ein Wirtschaftswissenschaftler in Eriwan, sagt dazu: „Die Abrechnungen in nationalen Währungen helfen, Transaktionskosten beim Währungsumtausch zu vermeiden. Und das sind große Zahlen, wenn es um Geschäfte in Millionenhöhe geht“.

Da der Handel mit dem Rubel in beide Richtungen erfolgt, seien größere Auswirkungen auf den Dram nicht zu befürchten, so Karen Zakarian, Direktorin der Finarm Association of Financial Market Participants, einer Branchengruppe.

Die Verwendung des Rubels hilft Armenien jedoch nicht, die Folgen des russischen Wirtschaftseinbruchs zu vermeiden. Die Sanktionen gegen Russland machten sich im Land schnell bemerkbar, das im vergangenen Monat gezwungen war, seinen Basiszinssatz um 125 Punkte auf 9,25% zu erhöhen. 

Die Umstellung wird Armenien jedoch noch abhängiger von Russland als Importpartner machen, so Atom Margaryan, Leiter des Labors für innovative und institutionelle Studien an der Armenischen Staatlichen Universität für Wirtschaft.

gus/22.04.2022

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