Analysten sehen für Januar starke Weizenexporte

Russlands Weizenexporte dürften im Januar angesichts der riesigen Getreideernte 2022 wohl mindestens 3,6 Mio t erreichen. Das teilte das Agrarberatungsunternehmen IKAR laut „Reuters“ mit. Russland hatte im vergangenen Jahr nach Trocknung und Reinigung eine Rekordgetreideernte von 151 Mio t eingebracht, darunter 102,7 Mio t Weizen, so die vorläufigen offiziellen Daten für 2022. 

Während IKAR für den Januar eine Exportspanne von 3,6 Mio bis 3,8 Mio t veranschlagt, schätzt Agrarberater Sovecon die Ausfuhren auf 3,6 Mio bis 4 Mio t. Die Analysten des russischen Eisenbahnunternehmens Rusagrotrans gehen von 3,6 Mio t aus. Die Schätzungen für die Weizenexporte im Dezember schwanken zwischen 4,1 Mio und 4,5 Mio t. Russland hat die Veröffentlichung von Import- und Exportdaten ausgesetzt, um „Spekulationen“ zu vermeiden, nachdem es am 24. Februar in die Ukraine einmarschiert ist. 

Die globalen Versicherer stehen im Jahr 2023 vor einer Bewährungsprobe, da die Rückversicherer die Raten für wichtige Geschäftsbereiche ab dem 1. Januar um bis zu 200% erhöht haben und sich aus der Zeichnung von Risiken in Russland, der Ukraine und Belarus zurückziehen, wie laut Reuters aus Berichten von Rückversicherungsmaklern hervorgeht. Sovecon wiegelte die Sorgen der Meldung zufolge allerdings ab. „Es gibt viel Gerede über die Versicherung von Schiffen im Schwarzen Meer im Jahr 2023, da die Rückversicherung wahrscheinlich schwierig sein wird. Angesichts des beeindruckenden Angebots an Schiffen aus Russland glauben wir aber, dass dies kein Anlass zur Sorge ist“, hieß es von Sovecon.

Zuvor hatte das Unternehmen seine Prognose für die gesamten russischen Weizenexporte 2022/23 auf 44,1 Mio t erhöht und geht nun davon aus, dass die monatlichen Exportmengen in der zweiten Hälfte der Saison Rekordniveaus erreichen könnten. Die Ausfuhren werden durch die relativ hohen Weltmarktpreise, die Abschwächung des Rubels sowie den Druck der Rekordlagerbestände auf dem heimischen Markt unterstützt. 

Die Preise für russischen Weizen mit einem Proteingehalt von 12,5% und für die sofortige Lieferung aus den Schwarzmeerhäfen lagen demnach zum Ende der vergangenen Woche unverändert bei 307 bis 311 US-Dollar pro Tonne. Die jüngste Abschwächung des Rubels gegenüber dem Dollar könnte den Weizenexporten kurzfristig helfen. Mittelfristig dürfte die Unterstützung jedoch begrenzt sein, da die Exportsteuer, die Russland jede Woche festlegt, zusammen mit dem schwächeren Rubel steigt. 

Aufgrund der russischen Neujahrsfeiertage, die am 9. Januar enden, ist die inländische Handelsaktivität in dieser Woche gering. Das Wetter bleibt nach den jüngsten Regenfällen im Süden Russlands günstig für die Wintergetreideaussaat.

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